Auf Einen Blick
- Fidelity-VP Sarah Reilly fordert klare steuerliche Regelungen für die Kryptoindustrie.
- Die Unklarheit der aktuellen Steuervorschriften schadet Innovation und Vertrauen in die Branche.
- Kongress debattiert über mehrere bedeutende Gesetzesentwürfe zur Regulierung von Kryptowährungen.
Fidelity spricht sich für bessere Steuerregeln aus
Während einer Anhörung im Kongress hat die Senior Tax Counsel VP von Fidelity, Sarah Reilly, den Abgeordneten verdeutlicht, dass die Kryptoindustrie dringend klare, konsistente und leicht nachvollziehbare Steuerregeln benötigt. Gemeinsam mit Summer Mersinger, der CEO der Blockchain Association, nahm Reilly an einer Sitzung des Ways & Means Subcommittee teil und machte auf die Probleme aufmerksam, mit denen Krypto-Anleger und -Unternehmen unter den gegenwärtigen Steuergesetzen konfrontiert sind.
Die Herausforderungen der bestehenden Gesetze
Reilly wies darauf hin, dass ohne klare Richtlinien sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen gezwungen sind, auf überholte steuerliche Prinzipien und vage interne IRS-Vorgaben zurückzugreifen. Diese provisorischen Lösungen decken nicht das gesamte Spektrum der Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten ab. Ihrer Meinung nach erzeugt diese Unsicherheit nicht nur Frustration, sondern fügt auch echten Schaden zu. Sie betonte ferner, dass unklare Steuerregeln das öffentliche Vertrauen schwächen, zu unterschiedlichen Ergebnissen für ähnliche Steuerzahler führen und es den Menschen erschweren, das Gesetz einzuhalten.
Dringender Handlungsbedarf im Kongress
Reilly warnte, dass diese Unsicherheit Innovation und Investitionen aus den USA abdrängen könnte. Sie nahm insbesondere das Thema Staking als Beispiel und erklärte, dass unklare Regeln zur Meldung von Staking-Belohnungen bereits dazu geführt haben, dass viele Aktivitäten ins Ausland verlagert wurden. Im vergangenen Dezember hatte das IRS darauf bestanden, nicht realisierte Gewinne aus Staking zu besteuern.
Die Fidelity-VP forderte den Kongress dazu auf, aktiv zu werden. Sie erklärte, dass die Gesetzgeber Teile des Steuerrechts aktualisieren müssen, die digitale Vermögenswerte betreffen, wie beispielsweise Bestimmungen zur Wertpapierleihe und Mark-to-Market-Wahlen. Zudem forderte sie neue Regeln, die speziell neuere Entwicklungen wie Staking und Stablecoins abdecken. Reilly erklärte, dass die meisten heute geltenden Steuergesetze zu einer Zeit verfasst wurden, als es Krypto noch nicht gab, und daher die Marktbedingungen nicht widerspiegeln.
Aktuelle Entwicklungen im Steuerrecht
Während der Kongress über diese Vorschläge debattiert, hat das IRS bereits strengere Meldepflichten eingeführt. Ab dem 15. April 2025 müssen alle Steuerzahler, die 2024 mit Krypto oder NFTs gehandelt oder diese verdient haben, ihre Transaktionen melden, selbst solche im Wert von nur wenigen Dollar. Wer sich nicht daran hält, könnte mit hohen Geldstrafen oder sogar Gefängnis bestraft werden.
Darüber hinaus müssen Krypto-Börsen und -Broker wie Coinbase ab Januar 2025 das Formular 1099-DIV an das IRS senden, in dem die Bruttoerträge aus Kundenkäufen aufgeführt sind. Das IRS hat jedoch die Regeln zur Meldung der Kostenbasis bis Januar 2026 verschoben. Diese Vorschriften gelten allerdings nicht für dezentrale Plattformen, die keine Gelder der Nutzer halten und oft keinen Zugriff auf Transaktionsdaten haben. Zudem hat das IRS die Berechnung der Kostenbasis für Krypto verändert, sodass Anleger Gewinne nun walletweise und nicht mehr in einer kombinierten Methode verfolgen müssen.
Trotz dieser strengen Regelungen zeigen einige Bundesstaaten, wie Missouri, Bestrebungen, die Krypto-Steuern zu lockern, indem sie die Kapitalertragssteuer auf Krypto abschaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kongress eine umfassende Debatte über den Umgang mit der Krypto-Industrie führt. Obwohl das Repräsentantenhaus den GENIUS Act in einer prozeduralen Abstimmung blockiert hat, hat der Druck von Präsident Trump den Gesetzesentwurf sowie den CLARITY Act und den Anti-CBDC-Vorschlag wiederbelebt. Die Abgeordneten erwarten, dass heute erneut abgestimmt wird.
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