Eine Gruppe von Krypto-Unternehmen hat sich zusammengetan, um den Kongress aufzufordern, eine umstrittene Auslegung von Gesetzen durch das US-Justizministerium zu überdenken. Diese Interpretation wurde verwendet, um die Entwickler des Krypto-Mixers Tornado Cash anzuklagen und könnte weitreichende Folgen für die gesamte Branche haben.
Eine umstrittene Interpretation
Die Diskussion dreht sich um die Definition eines „Geldübertragungsunternehmens“, die in zwei Abschnitten des US-Codes festgelegt ist: Titel 31 Abschnitt 5330 und Titel 18 Abschnitt 1960. Während der erste Abschnitt beschreibt, wer eine Lizenz benötigt, kriminalisiert der zweite Abschnitt das Betreiben eines unlizenzieren Unternehmens. Laut den Krypto-Aktivisten steht die Auslegung des Justizministeriums im Widerspruch zu früheren Richtlinien der Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN), die klarstellte, dass Softwareentwickler, die keine Kontrolle über Kundengelder haben, nicht als Geldübertragungsunternehmen gelten.
Die Folgen für die Entwickler
Die vor zwei Monaten erhobenen Anklagen wurden gegen Roman Storm und Roman Semenov, die Entwickler von Tornado Cash, erhoben. Während Storm gegen Kaution freigelassen wurde und sich nicht schuldig bekannte, befindet sich Semenov auf der Flucht. Die Anklagen sind symptomatisch für eine wachsende Besorgnis innerhalb der Blockchain-Community, dass die Interpretation des Justizministeriums die Entwicklung von Software in den USA gefährden könnte. Der Brief der Krypto-Gruppe an mehrere Kommissionen des Kongresses hebt hervor, dass die aktuellen Maßnahmen „Verwirrung und Unklarheit“ im Hinblick auf die bestehenden Gesetze schaffen.
Die Sorgen der Krypto-Community
Die Unterzeichner des Briefes, zu denen auch prominente Unternehmen wie Kraken und Coinbase gehören, betonen, dass die aktuellen rechtlichen Unsicherheiten dazu führen könnten, dass „praktisch jeder Blockchain-Entwickler als Krimineller verfolgt“ werden könnte. Diese Ängste sind nicht nur theoretischer Natur, wie der Fall von Michael Lewellen zeigt, einem Aktivisten, der rechtliche Schritte gegen den Generalstaatsanwalt Merrick Garland eingeleitet hat, um seine eigenen Softwareanwendungen zu schützen.
Ein breiterer Trend in der Technologiepolitik
Diese Situation steht in einem größeren Kontext von Diskussionen über Technologie und Regulierung in den USA. Die Krypto-Branche fordert klarere Richtlinien von der Regierung, um innovativen Entwicklern einen rechtssicheren Raum zu bieten. Die Beunruhigung über die gegenwärtige Interpretation des Justizministeriums könnte nicht nur die Krypto-Entwicklung behindern, sondern auch Innovationen in anderen Technologiebereichen beeinträchtigen.
Ein Aufruf zur Aktion
Ungeachtet der Unsicherheiten fordern die Krypto-Aktivisten, dass der Kongress eingreift, um die aktuellen Gesetze zu klären und eine faire und transparente Umgebung für die Entwicklung von Blockchain-Technologien zu schaffen. Ohne rasches Handeln könnte die US-Technologie auf verlorenem Posten stehen, während andere Länder klarere gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, um die digitale Innovation zu fördern.
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