Die Gefahr durch Stablecoins: Eine drohende Finanzkrise?
In den letzten Wochen haben die Finanzmärkte in den USA eine bemerkenswerte Entwicklung durchlebt, die sowohl für Investoren als auch für politische Entscheidungsträger von großer Bedeutung ist. Besonders die starke Erholung von sogenannten Meme-Aktien und der Aufstieg von Tech-Riesen wie Nvidia, der als erstes Unternehmen eine Marktkapitalisierung von 4 Billionen Dollar erreichte, werfen Fragen auf.
Die Rückkehr der Meme-Aktien
Die Rückkehr dieser spekulativen Aktien hat das Interesse der Einzelinvestoren geweckt, die vermehrt in Aktien von Unternehmen investieren, die in der Vergangenheit bereits im Fokus standen, wie die Donut-Kette Krispy Kreme oder den Digitalkamerahersteller GoPro. Das Phänomen, bei dem Investoren Aktien verkaufen, um diese später günstiger zurückzukaufen (Short Selling), kann durch den Anstieg der Aktienkurse für diese Investoren zur kostspieligen Falle werden, wenn sie die Aktien teuer zurückkaufen müssen, um ihre Positionen zu decken.
Der Genius Act und seine Folgen
Eine besorgniserregende Entwicklung ist die Verabschiedung des Genius Act, der die Regulierung von Stablecoins fördern könnte. Diese digitalen Währungen sind normalerweise durch reale Vermögenswerte wie Dollar oder Staatsanleihen gedeckt und sollen eine Brücke zwischen dem traditionellen Finanzsystem und der Krypto-Welt schlagen. Eine der größten Sorgen ist, dass Unternehmen wie Walmart oder Amazon möglicherweise eigene Stablecoins ausgeben könnten, was das gesamte Finanzsystem destabilisieren könnte.
Die Lehren aus der Vergangenheit
Experten warnen, dass die heutige Situation Parallelen zur Finanzkrise von 2008 aufweist. Barry Eichengreen, ein angesehener Analyst, hebt hervor, dass die Regulierung von Stablecoins wie die des „Free Banking Systems“ im 19. Jahrhundert in den USA mündet. Dieser erlaubte Banken, eigene Währungen zu drucken, vollzog aber auch die Zersplitterung des monetären Systems, was zu finanziellen Chaos führte.
Die politische Dimension
Rana Foroohar, eine prominente Kommentatorin der Financial Times, äußert, dass die Unterstützung für Krypto durch politische Entscheidungsträger in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit bedenklich ist. Sie vergleicht die gegenwärtigen Bestrebungen mit der Regulierung von OTC-Derivaten, die 2000 gesteigert wurde, was zu einer Erhöhung unverantwortlicher Kreditwirtschaft führte und letztlich zur Finanzkrise von 2008 beitrug.
Die Risiken für das Finanzsystem
Das Problem der Skepsis gegenüber regulatorischen Maßnahmen wird durch die Tatsache verstärkt, dass viele Stablecoin-Emittenten nicht den gleichen strengen Vorschriften unterliegen wie traditionelle Banken. Eichengreen stellt fest, dass die Regulierung, die zur Absicherung der Stabilität dieser digitalen Währungen erforderlich ist, schwer zu überwachen sein wird, was das Risiko einer weitreichenden Finanzkrise erhöht.
Fazit: Ein weckender Ruf zur Vorsicht
Die aktuelle Marktentwicklung im Krypto-Sektor und die wachsende Unterstützung der Politik für Stablecoins fordert sowohl Anleger als auch Aufsichtsbehörden heraus. Während die Regierungen versuchen, mit neuen Regelungen eine potenzielle Finanzkrise abzuwenden, bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahmen tatsächlich ausreichend sind oder ob wir den Anfängen einer weiteren destabilisierten Finanzlandschaft gegenüberstehen.
